Stream B | Case Study
Dienstag, 25. März
15:30 - 16:00
Live in Berlin
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Die Automobilwelt steht vor einer beispiellosen Transformation. Die Veränderungen sind disruptiver Natur und beziehen sich nicht nur auf die Technik. Hier ist die Elektrifizierung des Antriebsstranges und die Bedeutungsverschiebung von der HW zur SW zur nennen. Darüber hinaus hat sich aber auch die Kundenerwartung fundamental verändert, denn für einen großen Teil der Käufer sind Vernetzung und Infotainment die entscheidenden Kaufargumente („Smartphone mit Rädern“), und nicht mehr Fahrdynamik oder Höchstgeschwindigkeit. Zudem ist in einigen Regionen ein Fokus auf einheimische Produkte zu beobachten, also eine Art De-Globalisierung. Wegen dieser Disruptionen müssen die etablierten Automobilhersteller und -zulieferer ihr Geschäftsmodell überdenken und anpassen. Zudem kommt es zu einem Aufbrechen des doch bisher eher geschlossenen Clubs eben jener etablierten Automobilhersteller und -zulieferer. Mit anderen Worten: auf allen Ebenen tauchen neue Spieler auf, die anders agieren und andere Strategien verfolgen. Die Session geht auf folgende Fragen ein:
Ich habe von 1993 bis 1998 Physik mit Nebenfach Philosophie an den Universitäten Ulm und Würzburg sowie an State University of New York at Buffalo studiert. 2005 wurde ich dann an der LMU München promoviert. Parallel hatte ich ein Start-up im Bereich Brennstoffzellen. Nach dem Verkauf meiner Unternehmensanteile war ich ab 2004 bei Motorola Automotive für die Vorentwicklungsaktivitäten am Standort München zuständig. 2007 bin ich zu Infineon gewechselt. Die ersten Jahre habe ich als Inhouse Consultant in der Strategieabteilung gearbeitet und war verantwortlicher Stratege für das Automobilgeschäft. Von 2010 bis 2014 habe ich das Produkt-Marketing für Sensoren im Automobilgeschäft geleitet. 2014 wechselte ich in die Division „Power & Sensor Systems“, wo ich die strategische Entwicklung der großen Accounts weltweit verantwortete, die in den 8 Jahren bis 2022 ihren Umsatz verfünffachten.Seit 2022 bin ich wieder in der Automotive Division tätig und dort zuständig für neue Geschäftsmodelle. Disruptive technische Änderungen wir Elektrifizierung des Anstriebsstranges oder SW definierte Fahrzeuge, aber auch neue Spieler in der Wertschöpfungskette bzw.
geänderte Rollenverteilungen führen dazu, dass Infineon seine Art der Interaktion mit den Akteuren der Automobilindustrie überdenken und anpassen muss. Meine Aufgabe ist es, diesen Prozess aktiv zu gestalten, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln und die für Infineon passenden Lösungen zu finden.
The Pop in Your Job:
Für Jahrzehnte war die Lieferkette der Automobilindustrie streng hierarchisch gegliedert und Rollen, Entscheidungskompetenzen sowie Verantwortlichkeiten waren klar geregelt und nahezu unveränderbar festgelegt. Seit einigen Jahren ändert sich das aufgrund disruptiver technischer Entwicklungen und anderer Positionierung des Produktes „Auto“ in einigen Märkten, aber auch wegen geänderten geopolitischer Randbedingung. Diese Veränderung der automobilen Wertschöpfungskette aktiv mit gestalten zu können, ist die spannendste und herausforderndste Aufgabe, die ich mir zur Zeit vorstellen kann.